02.06.2017 – Nach dem schweren Anschlag in Kabul setzt die Bundesregierung Abschiebungen nach Afghanistan bundesweit bis zunächst Juli aus.
Das Auswärtige Amt soll bis Juli die Lage in Afghanistan neu beurteilen, es soll jede Provinz einzeln erwähnt werden. Außerdem soll die Deutsche Botschaft erst wieder den Betrieb aufnehmen und normal arbeiten, bevor ein Abschiebecharter nach Kabul fliegen wird.
Meldung auf tagesschau.de: Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt
Und auf sueddeutsche.de: Regierung setzt Abschiebungen nach Afghanistan aus
Der afghanische Berufsschüler, der am Mittwochmorgen gewaltvoll von der Polizei aus einer Schule in Nürnberg abholt wurde, muss nicht in Abschiebungshaft, da nach Ansicht des Amtsgerichtes keine Notwendigkeit besteht.
Es hatte starke Gegenwehr von den Berufsschüler*innen gegeben, die versuchten den Polizeiwagen, mit dem der afghanische Mitschüler abtransportiert werden sollte, durch eine Sitzblockade zu stoppen. Eine menschlich solidarische Antwort auf die unmenschliche Praxis der Politik.
Ein Kommentar dazu auf sueddeutsche.de: „Wer aus dem Klassenzimmer abschiebt, hat jedes Gefühl für Menschlichkeit verloren“
Zum Abschluss noch ein Bericht der Landesschau des SWR von gestern Abend. Pfarrer Siegfried Pick, Sprecher des AK Asyl RLP, fordert darin: Keine Abschiebung nach Afghanistan, denn kein Mensch kann in ein Land wie Afghanistan geschickt werden, in dem eine Bedrohung für Leib und Leben alltäglich ist!