14.06.2017 – Wer Asyl in Deutschland beantragt, sitzt ihnen ein einziges Mal gegenüber: Die Entscheider des Bundesamtes für Migration müssen abwägen, wer bleiben darf und wer nicht. Sie haben das Gesetz und ihr Gewissen. Die Dokumentation berichtet von Zwängen, Gerechtigkeit und von der unmöglichen Aufgabe, immer das Richtige zu tun.

Es ist der vorläufige Höhepunkt jeder Fluchtgeschichte, die mit Asyl in Deutschland enden soll: die Anhörung durch den Entscheider oder die Entscheiderin im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Antragsteller und Entscheider sitzen sich nur ein einziges Mal gegenüber. Wer um Asyl bittet, muss hier glaubhaft machen, in seiner Heimat verfolgt worden zu sein. Der Ausgang entscheidet über die Chance auf ein neues Leben in Deutschland oder die Rückkehr in Krieg, Verfolgung oder hoffnungslose Armut.

Die Mitarbeiter des BAMF haben für diese Entscheidung das Gesetz, ihren Verstand und den ihnen zugestandenen Entscheidungsspielraum. Die Filmemacherinnen Sandra Budesheim und Sabine Zimmer haben für ihren Film zwei Entscheider in Bingen und Hamburg bei ihrer täglichen Arbeit begleitet. Ihr Film gibt Einblick in den Entscheidungsprozess von der Anhörung bis zum Bescheid. Außerdem haben sie mit Asylsuchenden und einer Rechtsanwältin gesprochen sowie das BAMF-Qualifizierungszentrum in Nürnberg besucht, wo neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde auf ihre Arbeit in den Außenstellen vorbereitet werden.

Im Jahr 2016 wurde wegen des gewachsenen Drucks auf das BAMF die Anzahl der Entscheider deutschlandweit von 370 auf 1.775 aufgestockt. Es ist ein Film über Menschen, die täglich große Politik für den Einzelnen umsetzen müssen, ein Film über Zwänge, über Gerechtigkeit und über die unmögliche Aufgabe, immer das Richtige zu tun.

Textquelle: arte.tv

Dokumentation auf Arte: „Die Asylentscheider“