19.12.2017 – UNICEF geht davon aus, dass weltweit mehr als 200 Millionen Frauen von Genitalbeschneidung betroffen sind. Tatsächlich sind es sicherlich weitaus mehr, denn die Dunkelziffer wird ungefähr genauso hoch geschätzt.

Die Liste der Länder, in denen die Beschneidung der weiblichen Genitalien kulturelle Praxis ist, ist lang: Somalia, Eritrea, Dschibuti, Ägypten, Irak, Äthiopien… sind nur einige Beispiele. In den vergangenen Jahren kamen im Zuge von Fluchtmigration viele Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland und werden noch einige Zeit hier leben – was bedeutet also diese kulturelle Praxis für betroffene Frauen und Mädchen?
Und was insbesondere in Deutschland? Die Beschneidung der Frau ist der wohl extremste und brutalste Ausdruck einer Männergesellschaft, die Frauen das Recht auf ihren Körper und ihre Sexualität abspricht.
In Deutschland ist sie verboten und wird als schwere Körperverletzung strafrechtlich verfolgt.
Gemeinsam mit den Referentinnen werden wir uns zunächst eine Wissensgrundlage aneignen und verschiedene Positionen zu der Thematik diskutieren, um darauf aufbauend in beratenden oder unterstützenden Tätigkeiten angemessen „kultursensibel“ handeln zu können.
Die Veranstaltung richtet sich ausdrücklich an Frauen und Männer.

Wann und wo?

Am 05.02.2017, 10:00 – 16:00 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Kurhausstraße 8 in Bad Kreuznach

ANMELDUNG Bitte melden Sie sich bis zum 29. Januar unter anmelden@asyl-rlp.org an – eine Bestätigung, Wegbeschreibung und detailliertes Programm erhalten Sie nach Anmeldeschluss.
Der Tagungsbeitrag von 30 Euro (Ermäßigungen für ehrenamtlich Tätige: 15 Euro) ist vor Ort zu entrichten. Teilnahmebestätigung/Quittung erhalten Sie am Tag der Veranstaltung.

PROGRAMMABLAUF

09:30 Uhr Ankommen bei Kaffee

10 Uhr Begrüßung und anschließende Vorträge:

  • Weibliche Genitalbescheidung / Genitalverstümmlung – Hintergrundinformationen
  • Beschneidung im Kontext Flucht und Migration, wer sind die betroffenen Frauen und was sagen sie dazu? Schutz von Frauen und Mädchen in Deutschland
  • Kultursensible Beratungskonzepte / Handlungsstrategien für Hauptamtliche und Ehrenamtliche in Beratung und Alltagsunterstützung

12.45 Uhr Mittagspause und Essen

14.00 Uhr Workshops zur Vertiefung und praktischen Einordnung Kultursensible Beratungskonzepte werden vertiefend besprochen, ggfs. Handlungsstrategien für die Praxis entwickelt. Wie gelingt wirkungsvolle Sensibilisierungs-, Aufklärungs- und Präventionsarbeit?

15.30 Uhr Reflexion des Tages, Ergebnisse der Workshops und Diskussion im Plenum

Die Referentinnen Charlotte Njikoufon, Litta Haile und Elvira Niesner arbeiten für FIM (Frauenrecht Ist Menschenrecht) in Frankfurt. FIM macht Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsarbeit und Aufklärungsarbeit mit dem Ziel das Thema Genitalbeschneidung bei Frauen zu enttabuisieren und Mädchen davor schützen.

Einladung zum Fachtag „Genitalbeschneidung – Genitalverstümmlung bei Mädchen und Frauen – Ein Thema in Deutschland?“