Angebote für Gesundheit, Wohnungen, Bildung und Betreuung – in Mainz fehlt einiges für Geflüchtete. Der Mainzer Flüchtlingsrat, die Ökumenische Flüchtlingshilfe Oberstadt (ÖFO) und der Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland, drei Initiativen aus Mainz, kritisieren die Stadt Mainz, da die Stadt in ihren Augen sich zu wenig für Geflüchtete einsetzt.
Wie ist die aktuelle Situation geflüchteter Menschen in Mainz? Flüchtlingsinitiativen und der Sozialmediziner Gerhard Trabert stellen kritische Fragen zu fehlenden Wohnungen sowie zu Angeboten im Bereich Gesundheit, Bildung und Betreuung für Schutzsuchende in Mainz.
Laut dem Mainzer Flüchtlingsrat, der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt (ÖFO) und dem Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ leistet die Stadt Mainz nicht ausreichend Unterstützung für Schutzsuchende. Es wird keinerlei Rücksicht auf vulnerable Gruppen bei der Verteilung von den Schutzsuchenden in die Unterkünfte genommen. Bei der Universitätsklinik Mainz gibt es ein gutes Rekonstruktions-Angebot für Frauen, die von FGM betroffen sind. Gerhard Trabert, Sozialmediziner bei Armut und Gesundheit in Deutschland, unterstützt dieses Angebot, kritisiert aber, dass solche Angebote nicht mehr in die Öffentlichkeit gebracht werden. Er fordert mehr Gesundheitsangebote mit Dolmetscher:innen für Schutzsuchende in Mainz, vor allem für traumatisierte Menschen.
Was die Bildung angeht, fordert Franz Hamburger, von der ÖFO, eine stärkere Fokussierung und Unterstützung auf beziehungsorientierte Beratung für geflüchtete Eltern, von denen die Zukunft und der Bildungserfolg der eigenen Kinder abhängen.
Roland Grasshoff kritisiert, dass die Familien in den Sammelunterkünften in zu kleinen Wohnungen untergebracht sind und er fordert eine Erweiterung des Angebots an Sozialwohnungen. Obwohl die Stadt Mainz den Anteil von Sozialwohnungen an Neubauten von privaten Bauträgern von 25 auf 33 Prozent erhöht hat, reicht dies nach Ansicht von Grasshoff nicht aus. Die Geflüchteten werden keine preisgünstigen Wohnungen finden. Er schlägt vor, dass die Stadt 150 Millionen Euro in einen speziellen Fond investiert, um 600 bis 800 dauerhaft günstige Sozialwohnungen aufzubauen. Als Finanzierungsmöglichkeit wird unter anderem vorgeschlagen, die Gewerbesteuer zu erhöhen. Er argumentiert, dass Städte wie Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt auch ebenfalls eine erholte Gewerbesteuer haben.
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