Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt in Deutschland war in den letzten Jahren ein voller Erfolg. Die Erwerbstätigkeit ist laut einer Studie deutlich gestiegen. Um darauf aufbauen zu können, muss die Bleiberechtsperspektive für Schutzsuchende verbessert werden.
Wie drei aktuelle Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) zeigen, ist die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gelungen. Hierfür wurden Geflüchtete, die das ab dem Jahr 2013 nach Deutschland gekommen sind, untersucht. Die Erwerbstätigenquote stieg von drei Prozent nach maximal einem Jahr Aufenthalt auf 49 Prozent nach fünf Jahren Aufenthalt, wie das DIW berichtet. Was auffällt: „Zwischen den Geschlechtern gebe es deutliche Unterschiede: Geflüchtete Frauen weisen nach drei und mehr Jahren Aufenthalt in Deutschland gegenüber geflüchteten Männern eine um mehr als 30 Prozentpunkte niedrigere Erwerbstätigenquote auf.“ so Elisabeth Liebau, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts. Gründe dafür sind die ungleich verteilte Sorgearbeit und unterschiedlich mitgebrachte Qualifikationen und in Deutschland getätigte Bildungsinvestitionen. Dennoch steigt der Anteil an Erwerbstätigen für beide Geschlechter.
Die Studie hilft mit ihren Ergebnissen dabei, Geflüchteten in Deutschland zukünftig schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu hat die Bundesregierung Neuregelungen beschlossen, das Arbeitsverbot für Asylbewerber:innen und Geduldeten auf frühestens nach drei und spätestens sechs Monaten anstatt neun Monate zu kürzen.
Ebenfalls zeigt die Studie, dass Geflüchtete motiviert sind, nach höher qualifizierten Stellen zu streben und auch, dass der Arbeitsmarkt den Wechsel dahin ermöglichen kann. Die Analyse zeigt auch, dass allgemeine sowie berufsspezifische Sprachlernangebote als Teil der deutschen Integrationspolitik aufrechterhalten werden sollte. „Dass Geflüchtete von Hilfs- zu Fachkrafttätigkeiten wechseln, zeigt ein Fachkräftepotenzial unter den Geflüchteten. Dieses sollten die Unternehmen nutzen; zum Beispiel könnten sie mit Modellen des berufsbegleitenden Berufsabschlusserwerbes auch bei im Hilfskraftsegment tätigen Geflüchteten werben, statt ausschließlich auf hochqualifizierten Zuzug aus dem Ausland zu setzen.“ erklärt Elisabeth Liebau.
Weitere ausführlichere Ergebnisse der Studien könnt Ihr hier nachlesen.