Die Einwanderungspolitik, insbesondere der Fachkräfteeinwanderung, sowie die Integration ausländischer Fachkräfte sind heutzutage mehr in der Diskussion denn je. Deutschland stellt sich der Aufgabe des Anwerbens von Fachkräften aus dem Ausland schleppend entgegen, weshalb es sich lohnt mal rüber zu unseren kanadischen Nachbarn zu schauen. In einem einwöchigen Besuch im Oktober nach Kanada, tauschte sich unsere Integrationsministerin mit der kanadischen Regierung über die Einwanderungspolitik aus.
Auf ihrer Delegationsreise besuchte Binz die Städte Halifax, Toronto und Ottawa um von Ausländischen Fachkräften ihre Integrationsgeschichten nach Kanada kennenzulernen. Von der schnellen Arbeitserlaubnis bis hin zur schnellen Integration der Kinder in Schulen wurde hier über die Zusammenarbeit mit Siemens berichtet. Was auffällt sind die Unterstützungen durch die Regierung des Landes aber auch von Nicht-Regierungsorganisationen, wie zum Beispiel ISANS – der Immigrant-Service Nova Scotia, der als Service-Stelle für Neuankömmlinge zuständig ist. Bedürfnisse, wie ein berufsspezifischer Sprachkurs sowie die Hilfe bei Wohnungssuche werden schon vor der Ankunft in Kenntnis gesetzt. Beeindruckend ist, dass die Organisation mit knapp 500 Beschäftigten aber auch 700 Ehrenamtlichen ausgestattet ist.
Durch ein spezifisches kanadisches Punktesystem wird die Zuwanderung gewährleistet. „Punkte gibt es vor allem für Kenntnisse einer der beiden Landessprachen – Englisch und Französisch – als auch für berufliche Qualifikation“, berichtet die Tagesschau in ihrer Sendung vom 26.10.2024. Jüngere Arbeitskräfte erhalten mehr Punkte als Ältere und auch Zusatzpunkte werden nach Qualifikation verteilt. Es gilt: je mehr Punkte, desto höher die Erfolgsaussichten. Auch Studierende und auch Ehe- bzw. Lebenspartner erhalten eine befristete Arbeitserlaubnis, denn Kanada hat ein hohes Interesse an qualifizierten Menschen im Land. Das Punktesystem soll so das Angebot nach einer kanadischen Staatsbürgerschaft attraktiver machen.
Wesentliche Unterschiede zu Deutschland zeigen sich deutlich. Während es in Deutschland mehrere Stellen für Unterstützungsangebote sind, übernimmt ISANS einen großen Teil in Kanana. Auch der unübersichtliche Behördendschungel in Deutschland ist in Kanada durch ihre langjährige Erfahrung nicht gegeben. „Unsere Delegationsreise nach Kanada hat uns wertvolle und intensive Einblicke in dieses Einwanderungsland gegeben.“ sagt Katharina Binz abschließend zu ihrer Reise.
Weitere Informationen zur Reise nach Kanada könnt Ihr auf der Homepage des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI) nachlesen.