Am 13.11.2024 besuchte civi kune RLP die Initiative „Runder Tisch für Flüchtlinge in Lahnstein“. Die Initiative machte ihrem Namen an dem Mittwoch alle Ehre, denn der Tisch war reichlich gedeckt und zahlreiche Menschen fanden an ihm Platz.
Die Initiative ist im Jahr 2015 entstanden, als Lahnstein in relativ kurzer Zeit eine verhältnismäßig große Anzahl an Flüchtlingen zugewiesen bekam. Zur Zeit arbeiten 40-50 Engagierte in der Initiative in unterschiedlichen Arbeitsgruppen, die verschiedene Angebote durchführen: „Welcome Service“ für neu angekommene Geflüchtete, Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen, eine Fahrradwerkstatt, Deutschkurse für Mütter mit Kinderbetreuung, ein Café International, Deutsch-Förderung in Schulen,…
Für ihre Angebote dürfen sie regelmäßig einen Raum von der Kirche nutzen, auch die Stadt stellt ein Ladenlokal zur Verfügung. Das Miteinander und die Vernetzung der Initiative empfinden alle als gewinnbringend. So erhalten sie z.B. zahlreiche Sachspenden von Familien.
Nächstes Jahr am 23. und 24. Mai feiert die Initiative „Runder Tisch für Flüchtlinge in Lahnstein“ ihr 10-jähriges Jubiläum und hat dafür ein vielfältiges Programm geplant.
Warum engagiert Ihr Euch für Geflüchtete?
Weil sie es verdient haben. Uns geht es gut, wir wollen etwas abgeben, wir wollen Gutes tun. Es lohnt sich, denn es ist ein Geben und Nehmen. Es macht Freude, wir lernen von verschiedenen Kulturen und erfahren Dankbarkeit.
Es ist Aufgabe der Demokratie, sich um die Schwachen zu kümmern. Wir müssen diese Menschen in der Gesellschaft unterbringen.
Für manche von uns basiert die Motivation auch auf unserem christlichen Verständnis (dabei wollen wir aber nicht missionieren!) und aus dem Interesse an anderen Kulturen.
Was sind für Euch zurzeit die größten Herausforderungen?
Unsere Ausländerbehörde arbeitet sehr schlecht, es verschwinden z.B. regelmäßig Briefe, Aufenthaltstitel werden nicht rechtzeitig ausgestellt,… Daran hängt für viele ein Arbeitsplatz, eine neue Wohnung oder der Zugang zu Sozialleistungen. Es ist sehr frustrierend, denn so können wir in der Begleitung der Geflüchteten auch kaum Erfolgserlebnisse vorweisen.
Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft?
Mehr Personal, dass Jüngere dazu kommen und auch Flüchtlinge mit in unserer Runde (der Engagierten) sitzen. Und dass die Verwaltung sich nicht über unsere Arbeit beschwert, denn wir bemühen uns, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern.