Dass das Ehrenamt in allen Bereichen wichtig für eine funktionierende Demokratie ist, vor allem auch im Bereich Flucht und Migration das Hauptamt stark unterstützt, wird uns tagtäglich immer wieder bewusst. Wir alle bemerken zugleich, dass aber die Bereitschaft für ein ehrenamtliches Engagement stark zurückgeht. Vor allem junge Menschen bleiben aus. Über die Frage, ehrenamtliches Engagement in Zukunft zu fördern wir heute und morgen beim Zukunftskongress „Young Ehrenamt“ diskutiert. In einem Interview des SWR werden jetzt vorab schon einige Fragen geklärt. Wir haben die zentralsten Punkte für Euch zusammengefasst.
In dem Interview unterhält sich der SWR-Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch mit dem Vorstandssprecher des Landesjugendrings Alexander Strobel. Auf die Frage, warum es zurzeit eine Herausforderung ist junge Menschen für ein Ehrenamt zu motivieren antwortet Strobel, dass es zurzeit viele Gründe gibt, warum die Motivation nachlässt. Demografischer Wandel, mehr Zeit in die für die Schule aufgebracht wird aber auch die Corona-Pandemie sind seiner Meinung nach zentrale Punkte. Die Frage nach der Selbstwirksamkeit und dem Mitbestimmen, sind wichtige Handlungsschritte für junge Menschen um ein Ehrenamt attraktiv zu finden. Ebenfalls erwartet Strobel von uns Erwachsenen als Vorbild zu fungieren und sich für die Gesellschaft einzubringen. Ein weiterer Ansatz könnte das Interesse für politische Prozesse sein. Da junge Menschen stehts bestrebt sind in der Gesellschaft mitzuwirken, könnte eine Möglichkeit sein junge Menschen für ein Engagement in der Politik zu motivieren, da ja auch das Wahlalter bei den Landtagswahlen ab 16 ist. Hier können sich Jugendliche aktiv einbringen und mitwirken, müssen dennoch von Erwachsenen geführt werden und kenntlich gemacht werden, dass Wahlen demokratische Prozesse sind.
Wie die Jugendarbeit in Baden-Württemberg in Zukunft so gestaltet werden kann, dass junge Menschen dran bleiben, sich engagieren aber auch die Gesellschaft davon hat kann der Vorstandssprecher noch nicht beantworten. „Das versuchen wir tatsächlich durch den Zukunftskongress herauszufinden. Es sind sehr, sehr viele Organisationen dabei, von der kirchlichen Jugendarbeit über den Sport, über Umwelt- und Blaulichtverbände, um Best-Practice-Beispiele einzubringen, wie es konkret auch aktuell schon läuft. Und wir versuchen noch ein paar Impulse mit reinzugeben und vor allem auch mit der Landespolitik, wo es um Rahmenbedingungen geht, ins Gespräch zu kommen.“, erklärt Strobel.
Durch den Kongress soll Begegnungen zwischen den ganzen Organisationen geschaffen werden mit dem Ziel, die zukünftige Zusammenarbeit zu fördern. Alexander Strobel wünscht sich folgendes für die Zukunft und wie das Engagement von jungen Menschen gefördert werden kann. „An die Politik: Für die Rahmenbedingungen Anerkennung und Wertschätzung steigern, fällt mir da zum Beispiel ein – oder auch Verbandsstrukturen auch finanziell stärker zu fördern, um auch Ansprechpersonen für junges Engagement bereitstellen zu können. Und tatsächlich darf auch das Thema Entbürokratisierung an der Stelle nicht fehlen, damit Jugendliche und junge Menschen sich tatsächlich auch für andere Personen in der Gesellschaft engagieren können – und nicht Papier ausfüllen müssen. Das ganze Interview könnt Ihr auch nochmal auf der Homepage des SWR vom 29.11.2024 nachlesen.