Dass die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe oftmals nicht reibungslos laufen kann, ist kein Geheimnis. Im Leiningerland kam es nun zu mehreren Vorfällen, die zeigen: „Panikschüren, Mobbing und Schikane“, seitens der Behörden. Bernd Frietsch, Mitglied der Leininger Initiative gegen Ausländerfeindlichkeit (Liga) gibt in der Ausgabe der Rheinpfalz-Zeitung Mitte Oktober Auskunft und erhebt schwere Vorwürfe.
Geflüchtete in der Region sollen immer wieder bei Behörden auf Widerstand stoßen. Vor allem bei der Wohnungssuche, würde es immer wieder zu Reibereinen kommen. Die Ehrenamtlichen der Liga helfen und begleiten Geflüchtete im Altag, so auch bei Behördengängen. Mit dem Sozialamt der Verbandsgemeinde Leiningerland und der Stadt Grünstadt würde es massive Probleme geben. Fehlen würde ein Nachweis (theoretisch ausgestellt von Vermietern), der anerkannten Geflüchteten belegt, dass die Wohnunhssuche vorerst erfolglos war, um weiterhin ein Dach in einer Obdachlosenunterkunft zu haben. Ohne diesen Bescheid, droht der Rauswurf aus der Unterkunft. Die Mitglieder der Liga springen aufgrund fehlender Sprachkentnisse oft bei der Wohnungssuche ein, doch diese Hilfe wird von der VG zurückgewiesen, sagt Frietsch: „Das Schreiben wird als Gefälligkeitsleistung vom Tisch gewischt, wir werden als Lügner dargestellt.“ Die Initiaitve ist sich klar: Ihre Arbeit werde ausgebremst und abgewertet. Früher habe die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt (die voneinander Abhängig sind) besser funktioniert, regelmäßig wurde ein Runder Tisch zum Austausch organisiert. Diesen gibt es mittlerweile nicht mehr. Vor allem mit dem Sozialamtarbeiter in der VG scheint das Miteinander zu scheitern: “ Wir haben mitbekommen, dass Flüchtlingen gedroht wurde, dass es Konsequenzen hat, wenn sie noch mal die Liga aufsuchen“, sagt Frietsch. Und auch mit den Mitarbeitenden der Stadt Grünstadt gebe es ähnliche Situationen, in denen Flüchtlinge ausgerenzt oder Leute „runtergeputzt“ werden, wie Tina Dimpel (Liga) berichtet.
Die beschuldigten Behörden weisen die Vorwürfe „entschieden zurück“, darüber hinaus seien keine Vorfälle über einen herablassenden Umgang mit Geflüchteten bekannt. Joachim Meyer, Sprecher der Stadtverwaltung Grünstadts spricht nur von rechtlichen Hürden und problematisches Vorgehen mancher Geflüchteter. Und auch der Zugang zur Flüchtlingsunterkunft ist durch klare Regeln bestimmt, auch für die Liga. Dennoch wird deutlich, dass sich alle Akteure Respekt und eine würdevolle Zusammenarbeit wünschen. Die VG und Liga sind im Gespräch.
