Ehrenamtliches Engagement in der rheinland-pälzischen Flüchtlingsarbeit muss unserer Meinung nach solidarisch mit Geflüchteten, ihren Anliegen, Forderungen und Bedarfen sein.
Um uns von Solidarität als reines „Lippenbekenntnis“ zu distanzieren, orientieren wir uns in unserer Arbeit daher am Solidaritätsverständnis von Stephan Lessenich (2019)1:
- Solidarität ist kooperativ
- Solidarität ist performativ
- Solidarität ist transformativ
Wie können wir als Akteur:innen dieses Solidaritätsverständnis in unserer Praxis umsetzen?
Macht- und rassismuskritisch den eigenen Verein oder die eigene Initiative befragen und entwickeln
Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA) e.V. schreibt dazu folgendes:
„Rassismuskritische Öffnung (RKÖ) beschreibt einen Prozess, der sich an Institutionen und Organisationen richtet – von Behörden über Einrichtungen der Jugendarbeit bis hin zu Vereinen und Initiativen. Denn sie sind eingebettet in gesellschaftliche Verhältnisse, in denen rassifizierte Menschen noch systematisch von Zugängen und Ressourcen, z. B. auf dem Wohnungsmarkt und in der Schule, ausgeschlossen werden – und sie sind teilweise maßgeblich daran beteiligt, diese gesellschaftlichen Verhältnisse herzustellen.
Vor diesem Hintergrund hat RKÖ zum Ziel, Zugänge für alle zu schaffen und Teilhabe für alle zu ermöglichen – unter Anerkennung der radikalen Vielfalt jeder einzelnen Person und unter Anerkennung der Existenz jeglicher Machtverhältnisse. Der Blick muss nach innen gerichtet werden – also auf die Mitarbeiter:innen selbst und auf die Strukturen in der eigenen Einrichtung, im eigenen Verband… – um zu erkennen, an welcher Stelle unsichtbare Schranken und geschlossene Türen existieren. Der Prozess der Rassismuskritischen Öffnung bedeutet dann, diese Schranken und Türen zu öffnen.“2
IDA e.V. stellt auch einen rassismuskritischen Selbstcheck für Vereine und Initiativen auf ihrer Homepage zur Verfügung, den Ihr eigenständig durchgehen könnt.
Wenn Ihr Euren Verein oder Eure Initiative macht- und rassismuskritisch öffnen wollt, dann könnt Ihr Euch auch an IDA e.V. wenden. Der Verein begleitet Euch bei diesem Prozess und bietet Workshops dazu an: Kontakt IDA e.V.
Begegnungsprojekte gemeinsam entwickeln und umsetzen
Unser Verständnis von Begegnung findet Ihr auf unserer Homepage unter >>Begegnung<<
Öffentlich von Gesellschaft und Politik immer wieder Rechte und Veränderung einfordern
Wir möchten Bürger*innen praktische Ideen an die Hand geben, wie sie sich für eine solidarische Politik in ihrer Kommune einsetzen können.
1: Lessenich, Stephan (2019): Grenzen der Demokratie. Teilhabe als Verteilungsproblem. Stuttgart: Reclam.