22.11.2023: Da ist Divers möglich – Wege der Umsetzung von Diversität und Inklusivität in zivilgesellschaftlichen Organisationen

Das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft hat ein Hilfsangebot für zivilgesellschaftliche Organisationen zur Verfügung gestellt, die gerne diverser und inklusiver werdern möchten. Mit dem Projekt „Diversität in zivilgesellschaftlichen Organisationen“ möchte das Institut sich für eine gerechtere Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft einsetzen.


In vielen Unternehmen wird Diversitäts-Managment zunehmend diskutiert, und stetig weiterentwickelt. An Studien und Handlungsempfehlungen für die Zivilgesellschaft aber mangelt es. Zivilgesellschaftliche Organisationen geraten durch den gesellschaftlichen Wandel, ihre nach außen vertretenden Werte von Gleichberechtigung, Repräsentativität und Teilhabe intern umzusetzen, unter Druck. Für das Hilfsangebot wurden verschiedene, kleinere Organisationen und Initiativen aus der Zivilgesellschaft nach Beispielen und Gelingensbedingungen für ein gutes Diversitätsmanagement befragt. Durch die gesammelten Daten konnte so ein Modell entwickelt werden, das in den Handlungsfeldern Sensibilisierung, Empowerment, Teilhabe und Transparenz Methoden zur Umsetzung von Diversität an die Hand gibt und in der Anwendung der unterschiedlichen Aspekte von Diversität helfen kann. Wir haben Euch das Wichtigste zusammengefasst.

Folgende Punkte wurden anknüpfend an die Interviews festgehalten:

  • Es gibt zu wenig Diversität in der Zivilgesellschaft. Weiterhin halten viele Unternehmen, Organisationen und Initiativen an Besetzungsmuster fest. Zum Beispiel sind Führungpositionen in der Regel von nicht-behinderten, weißen Menschen mit hohem Bildungsniveau und guter sozioökonomischer Herkunft besetzt. Denselben Kategorien folgt das Bild des klassischen Engagierten.
  • Viele Organisationen setzen sich für Diversität ein und sind sich auch der Intersektionalität bewusst, müssen aber häufig Akzente setzen. Da Organisationen in ihrer alltäglichen Arbeit unterschiedliche Themen behandelt, ist es auch unterschiedlich, welche Diversitätsdimensionen zu finden sind. Werden emanzipatorische Themen häufig behandelt oder Themen zur Selbsthilfe verschiedener Gruppen werden häufiger Menschen mit diversen Hintergründen eingebunden.
  • Diversität gelingt am besten im Zusammenspiel von Top down und Bottom Up und im holistischen Ansatz, d.h. im Zusammenspiel zwischen der Leitungsebene und Organisationsbasis sowie der Integration aller Organisationsbereiche.
  • Diversität kostet Zeit, Wille und Geld, ist aber auch mit geringen Ressourcen machbar: Oftmals wird das Thema Diversität in den Hintergrund gerückt, da zu wenig Kapazität für die Thematik vorhanden ist, auch diese Thematik noch in den Alltag mit einbinden zu können. In den geführten Interviews wurde daher gezeigt, dass es möglich ist, mit einem kleinen Budget, aber auch mit Willen seine Organisation diverser zu machen. Kostenlose Beratungsangebote, Tools oder open-source-Programme und der Einsatz von externen Fachberatungen helfen, kostengünstig seinem Ziel näherzukommen.
  • Insbesondere für kleinere zivilgesellschaftliche Organisationen gilt deswegen: Holen Sie sich Hilfe von außen! Externe Fachkräfte bringen Wissen und Tools aus einer neutralen Position mit in den Prozess mit. Bestehende Maßnahmen, aber auch das Eingreifen bei Konfliktfällen können vor allem kleineren Organisationen helfen, da ein eigenes Diversitätsmanagement mit einer Personalstelle unrealistisch ist.

  • Eine Frage des Willens: Mit der Studie wurde ein möglichst übersichtlicher Werkzeugkasten erstellt, gleichwohl muss die Entscheidung zur Anwendung jedoch aus der zivilgesellschaftlichen Organisation selbst kommen.
22.11.2023: Da ist Divers möglich – Wege der Umsetzung von Diversität und Inklusivität in zivilgesellschaftlichen Organisationen