Foto von einer rechten Hand, die einen Stift über Umfrageauswertungsbögen hält

In der Statistik werden absolute Zahlen aller Straftaten sowie Tatverdächtigen angegeben und soll ebenfalls mit weiteren Zahlen über die Häufigkeit von Straftaten in Bezug zur Anzahl der Einwohner oder Angehöriger bestimmter Gruppen (Altersgruppen, Geschlecht, Nationalität) zeigen, wie die Tagesschau berichtet. Wie die Statistik mitteilt, sind die registrierten Straftaten um 5,5 Prozent zum Jahr 2022 gestiegen. Diese sind laut Kriminologe Singelnstein auch oft von der sozialen Lage der Menschen abhängig.

In Bezug auf die Gruppe „nichtdeutsch“ erklärt Singelnstein, dass es sich hierbei auch um Touristen, Geflüchtete aber auch um Menschen handele, die seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland wohnen. Die aktuelle Debatte konzentriert sich nämlich auf die gestiegene Zahl von Tatverdächtigen mit einem ausländischen Pass. Der Kriminologe Martin Thüne betont der Frankfurter Rundschau gegenüber aber: „Einer von mehreren Punkten ist, dass zumal in der öffentlichen und politischen Debatte die Zahl von ausländischen Tatverdächtigen regelmäßig ins Verhältnis gesetzt wird zur ausländischen Bevölkerung – also zum Beispiel 40 Prozent an den Tatverdächtigen bei nur 15 Prozent in der Gesamtbevölkerung.“ Bei diesen Tatverdächtigen handele es sich aber auch um viele die gar nicht in Deutschland leben, wie reisende Tätergruppen, Touristen, Stationierungskräfte und Pendler. Zu den steigenden Zahlen straffälliger Jugendlicher betont Thüne, dass diese Kurve immer wieder an- und absteige, so dass sich die Linie in der Statistik über mehrere Jahre auch wieder einpendelt.

Thüne bezeichnet die Statistik als „unvollständig“ und „verzerrt“, und weist darauf hin, dass bestimmte Phänomene stärker abgebildet werden als andere. Die Statistik sei auch manipulierbar, indem durch bestimmte polizeiliche Maßnahmen die Fallzahlen aktiv beeinflusst werden und somit ein Bild suggerieren, welches nichts mehr mit der Realität zu tun haben, weshalb die Polizeiliche Kriminalstatistik nicht als Datengrundlage gesehen werden sollte.

Nicht aufgeführt werden in der Statistik Kriminalbereiche wie Verkehrsdelikte, welche einen großen Teil aller Straftaten einnehmen würde, Staatsschutzdelikte und Ordnungswidrigkeiten. Ebenfalls ist in den Bereichen sexuelle Belästigung oder Kindesmissbrauch ein großes Dunkelfeld zu erwarten, so die Tagesschau.

12.04.2024: Aktuelle Kriminalstatistik wirft Fragen auf