Mehr als 65,5 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, die Hälfte von ihnen sind Kinder – das geht aus einem Bericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) hervor. Zum morgigen Weltflüchtlingstag erklärt Integrationsministerin Anne Spiegel:

„Das Schicksal dieser Menschen kann uns nicht gleichgültig sein. Wir wollen sie nicht nur gut aufnehmen und betreuen, sondern wir bieten ihnen auch umfassende Integrationsangebote. Dabei haben wir auch die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Blick, die unserer besonderen Unterstützung und unserem Schutz bedürfen. Sie sollen eine Perspektive auf ein Leben in Sicherheit, auf Bildung und Ausbildung haben. Hierfür setze ich mich ein.“

Ministerin Spiegel kritisierte es in diesem Zusammenhang als unzumutbare Härte, wenn Familien durch die Flucht auseinandergerissen werden. Derzeit leben allein 2.200 syrische Kinder, die sogenannten subsidiären Schutz genießen. Sie sind allein und getrennt von ihren Eltern in Deutschland, da ihnen während der ersten zwei Jahre in Deutschland der Familiennachzug verwehrt ist. „Die geltende Regelung zum Familiennachzug muss umgehend aufgehoben werden. Es widerspricht nicht nur der UN-Kinderrechtskonvention, Kinder von ihren Eltern zu trennen. Auch Artikel 6 unseres Grundgesetzes wird durch die aktuelle Gesetzgebung missachtet: Wenn wir Familien im Grundgesetz unter den besonderen Schutz des Staates stellen, dann muss dies für alle Familien gelten – auch für geflüchtete Familien“, erklärt Ministerin Spiegel. „Es ist nicht hinnehmbar, dass der deutsche Staat Kindern das Recht nimmt, mit ihren Eltern zusammenzuleben und Eltern nicht das Recht gibt, für ihre Kinder zu sorgen.“

Spiegel: Das Schicksal dieser Menschen kann uns nicht gleichgültig sein